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  • 13. Dezember 2021

    Erfolgreiche Wettbewerbsteilnahme am NSEW

    Am vergangenen Samstag massen sich 10 Blechbläser/-innen und ein Marimbaphonist der Musikschule Unteres Fricktal (MU-UF) mit der Konkurrenz aus den Nachbarkantonen am Nordwestschweizerischen Solisten- und Ensembles-Wettbewerb (NSEW) in Hölstein/BL. Die Teilnehmenden massen sich in vier Alterskategorien (A-D) in unterschiedlichen Instrumentengruppen. Die maximal zu erreichende Punktzahl war 100.

    Bei den Jüngsten (Kat. D) spielte Laurin Buchmüller aus Zeiningen mit seinem Waldhorn in einem starken Feld gegen eine 16-Köpfe zählende, starke Konkurrenz und platzierte sich dabei im oberen Mittelfeld. In der gleichen Kategorie startete Corina Schneider aus Möhlin, die an der MU-UF im Jugendblasorchester mitmusiziert. Sie belegte mit ihrer Klarinette den beeindruckenden 4. Rang bei den Holzblasinstrumenten. Auch ihr Bruder Loïc auf dem Waldhorn erspielte sich eine Kategorie höher (Kat. C) mit 85 Punkten den grossartigen 4. Schlussrang. Lars Freivogel aus Kaiseraugst gelang mit der Posaune in der zweithöchsten Kategorie den hervorragenden 3. Rang und eroberte mit starken 88 Punkten den ersten Podestplatz für die MU-UF. In der höchsten Kategorie (Kat. A) gab es nach oben keine Altersbeschränkungen und so spielten auch erwachsene Personen um die besten Plätze. Die MU-UF stellte in dieser Spielklasse gleich 7 Teilnehmende. Im Bereich der hohen Blechblasinstrumente reichte es für Elena Beelmann aus Kaiseraugst nicht ganz nach vorne, dafür musste sich Johannes Schreiber aus Wegenstetten nur dem späteren NSEW-Solochampion geschlagen geben und erreichte mit 94.5 Punkten den hervorragenden 2. Rang. Bei den tiefen Blechblasinstrumenten war das Niveau unglaublich hoch. Dies bekamen die beiden Posaunenspielenden Carole Enderle aus Kaiseraugst und Lars Brogli aus Hellikon sowie der Tubist Loris Freiermuth (6. Platz) aus Zeiningen zu spüren. Trotz soliden Vorstellungen reichte es ihnen in der Endabrechnung nicht für die vordersten Plätze. Loris’ ältere Schwester Ylenia gelang mit ihrem Posaunen-Spiel, den erreichten 97 Punkten und dem 4. Schlussrang, eine beachtenswerte Leistung. Schon fast reserviert ist der 1. Rang für Valerian Alfaré, der mit dem höchst seltenen und fantastischen Punktemaximum von 100(!) die Jury vollends überzeugte. Sein erspielter 1. Platz berechtigte zur Finalteilnahme. Leider reichte es nicht für den NSEW Solo-Champion-Titel 2021 bei den Blasinstrumenten, was manche im Publikum nicht nachvollziehen konnten. Das gleiche Schicksal erfuhr auch Patrick Herta mit dem Marimbaphon, der mit grandiosen 99.5 Punkten ebenfalls in der höchsten Kategorie seine Instrumentengruppe gewann, im Finale aber nicht mit dem Titel des NSEW-Solo-Champion-Titel 2021 bei der Perkussion belohnt wurde.

    Mit vier Podestplätzen – davon zwei Sieger in der höchsten Kategorie – sowie drei 4. Plätzen endete ein spannender und absolut hochstehender NSEW für die Teilnehmenden der MU-UF. Die vorbildliche und erfolgreiche Arbeit der Lehrerpersonen in der Vorbereitung, die professionellen Klavierbegleitungen der MU-UF-Korrepetitoren sowie das Können der Musizierenden am Wettbewerb vereinten sich einmal mehr. Die MU-UF ist stolz und gratuliert allen Solistinnen und Solisten zu den ausgezeichneten Leistungen.

  • 30. November 2021

    Rheinfelder Orchesterprojekt 2022

    Liebe Schüler*innen, Eltern und Freunde der Musikschule Rheinfelden und Unteres Fricktal,

    nachdem wir vor drei Jahren zum ersten Mal mit großem Erfolg ein Orchesterprojekt mit abschließendem Konzert im Bürgersaal Rheinfelden/Baden durchgeführt haben, freuen wir uns, dass dies pünktlich zum Rheinfelder Stadtjubiläum im kommenden Frühjahr wieder stattfinden kann!

    Wie letztes Mal bietet dieses Projekt allen Teilnehmern die Möglichkeit, das Musizieren als Teil eines großen Sinfonieorchesters zu erleben - eine ganz andere Erfahrung als das Spiel allein oder in einer kleinen Gruppe.

    Mit Werken von Leroy Anderson, Benjamin Britten, Arturo Marquez und Johannes Brahms haben wir wieder ein abwechslungsreiches Programm ausgewählt. Damit dies innerhalb einer kurzen Probephase aufführungsreif wird, bereiten die Fachlehrer die Stücke mit den Schüler*innen im Unterricht gründlich vor und spielen zur Unterstützung selbst im Orchester mit. Die Vorbereitung, in der die Literatur gemeinsam mit den Lehrkräften erarbeitet wird, soll sehr bald beginnen, die eigentliche Projektphase wird dann an nur vier Samstag­ Vormittagsproben durchgeführt, plus einer Generalprobe am Vortag des Konzertes.

    Insbesondere für Streicher, aber auch für andere Instrumente sind musikalisch aktive Erwachsene, Ehemalige, Vereinsmusiker oder Schüler*innen von privaten
    lnstrumentallehrer*innen eingeladen mitzuwirken - unabhängig davon, ob sie bereits Orchestererfahrung besitzen oder noch nicht.

    Für alle, die gerne an diesem großen Projekt teilnehmen möchten, gilt, dass sie sich verbindlich zur Teilnahme an allen Probeterminen verpflichten, denn nur so können wir das Gelingen auch garantieren. Wir bitten deshalb alle Interessenten, den unten abgedruckten Anmeldeabschnitt ausgefüllt bei den Fachlehrern oder im Musikschulbüro bis zum 05.12.2021 abzugeben.

    Wir freuen uns, wenn sich für dieses einzigartige Projekt viele Mitspielende begeistern und ein großes Orchester entstehen kann!

  • 22. November 2021

    Musik wurde zum Erlebnis im Tal

    Der vielfältige Anlass «Erlebnis Musik im Tal», den die Musikschule Unteres Fricktal am Samstag, 13. November 2021 im Schulareal Brugglismatt in Zeiningen austrug, wurde seinem Namen gerecht. Teils Musikmesse, teils Konzertanlass, verstand es die Gastgeberin alle Gäste, ob Gross oder Klein, anzusprechen.

    Die mit pinken Ballonen geschmückten Turnhalle führte die Gäste einladend an die Musikstände. Verschiedenste Instrumente konnten unverbindlich ausprobiert werden. Die Lehrpersonen hatten keine Mühe, auch die Neugierde der schüchternsten und kleinsten Kinder zu wecken und sie auf den ersten musikalischen Schritten ein Stückchen zu begleiten.

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    Die stündlichen Konzertspots überraschten und unterhielten die Besucherinnen und Besucher bestens. Vom Perkussionsensemble, der Greenhornband, vom Blockflöten- bis zum Streicherensemble, eine Auswahl an verschiedensten Stücken erklang durch die Turnhalle.

    Im Musikbeizli der Jugendband Wegenstettertal waren Kuchen und Hotdog ein kulinarischer Abschluss des Rundgangs. Zur Unterhaltung durften zudem alle Kinder und Jugendlichen an einem Wettbewerb teilnehmen, bei dem es darum ging, Fragen zur Welt der Musikinstrumente richtig zu erraten. Die Gewinner wurden auf der Website der Musikschule publiziert. Die Zeit verging wie im Flug, was blieb sind Erinnerungen an ein grosses Erlebnis: Ein «Erlebnis Musik im Tal».

    Nur noch für kurze Zeit: Online kostenlose Schnuppereinheiten buchen und bis zum 15. Dezember 2021 zum Unterricht anmelden.

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  • 14. November 2021

    „Happy Together“ im Bahnhofsaal

    Am Samstag, dem 06.11.21 spielten die Jugendband Wegenstettertal und die Windband der Musikschule Unteres Fricktal ein gemeinsames Konzert im Rheinfelder Banhofsaal. Der Auftritt erwies sich als ein voller Erfolg.

    Vergangenes Wochenende wurde der Bahnhofsaal in Rheinfelden einmal mehr zum Konzertlokal. Nachdem das Gemeinschaftskonzert der zwei Jugendformationen Windband und Jugendband Wegenstettertal bereits für den gleichen Zeitraum letzten Jahres geplant war, musste es pandemie-bedingt verschoben werden. Nach vielen Proben und mindestens ebenso vielen organisatorischen Aufgaben war es am Samstag endlich so weit.

    In drei Teile gegliedert gaben die beiden Bands ihr jeweils eigenes, sowie schliesslich das Gemeinschaftsprogramm zum Besten. Die Windband unter der Leitung von Ed Cervenka führte ihr im Herbstlager einstudiertes Programm z. T. noch einmal auf, darunter der Duett-Hit „Dueling Xylos“ (Duo: Patrick Herta und Tim Vaterlaus).

    Die Jugendband, unter der Direktion von Bence Tóth, hatte für das Konzert ein effekt- und actionreiches Programm aus verschiedenen wohlbekannten und doch packenden Stücken einstudiert, unteranderem das „Deep Purple Medley“ und „Don’t stop me now“ von Queen. Schlussendlich spielten beide Bands, gemeinsam die epische Komposition „The Witch and the Saint“ von Steven Reineke und das mottohafte „Happy Together“ der Band The Turtles.

    Der Applaus fiel, proportional zur Begeisterung der MusikantInnen, entsprechend lautstark aus und zeigte noch einmal klar und deutlich, dass sich Probe- und Organisationsaufwand gelohnt hatten. Eine Wiederholung des Projektes ist nächstes Jahr somit durchaus denkbar, sehr zu Freuden aller Beteiligten und hoffentlich auch des Publikums.

  • 19. Oktober 2021

    WindBand-Lager 2021

    Fortsetzung einer musikalischen Erfolgssträhne in Rickenbach

    Here we go again! Basierend auf dem letztjährigen Erfolg haben wir nicht lange gezögert, das Lager wieder in Rickenbach (BL) stattfinden zulassen. Das Ferienzentrum Waldegg liegt idyllisch zwischen Buus und Rickenbach und eignet sich perfekt für eine gelungene Mischung aus Proben und Freizeitaktivitäten. Auch dieses Jahr haben unsere musikalischen Leiter ein anspruchsvolles und spannendes Programm zusammen gestellt, welches sich am Konzert hören lassen konnte. Aufgeteilt in zwei Gruppen, Tornados und WindBand, haben die kleinen und die grossen Musiker ihre Literatur täglich sorgfältig einstudiert. Neben diesen beiden grossen Formationen wurden auch ein Kammermusik-Quintett sowie ein Alphorn-Ensemble gebildet und Stücke in diesen Gruppen einstudiert. Auch das musikschuleigene Schlagzeugensemble Flying Sticks war natürlich wieder mit von der Partie. Zwischen den intensiven Probephasen, bestehend aus Gesamt- und Registerproben wurde die Woche durch Abendprogramme, etwa die traditionelle Fackelwanderung, den Filmabend oder den Bunten Abend am vorletzten Tag ergänzt. Ebenso gab es einen probefreien Nachmittag, der mit verschiedenen Spielen und Sportarten gefüllt wurde. Das Ferienzentrum Waldegg der Heilsarmee eignet sich nicht nur für Proben, sondern dank der Infrastruktur auch für sportliche Betätigung. Bei einem derartig vollen Programm braucht es natürlich auch gesunde und gute Verpflegung, welche wie bereits letztes Jahr unter Leitung von Nicole und Benjamin Steiger in der Küche bereitet wurde. Das Essen war ebenso ausgewogen wie lecker, was sich auch an den verspeisten Mengen feststellen liess. Auch die drei Geburtstage, die im Lager stattfanden, wusste das Küchenteam mit passenden Leckereien zu feiern.

    Alles während des Lagers Erarbeitete konnte schliesslich beim Abschlusskonzert am Freitagabend dem Publikum vorgeführt werden. Vor einem grossen Publikum trugen sämtliche Gruppen ihre jeweiligen Darbietungen vor, darunter mit „Dueling Xylos“ ein feuriges Duett mit Bandbegleitung und den „Duellanten“ Patrick Herta und Tim Vaterlaus, die gewissermassen um ihr Leben spielten. Auch epische Literatur wie die Originalkomposition „The Witch and the Saint“ wurde gespielt und vermochte das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Abgerundet wurde das Programm mit in Vollbesetzung aufgeführten Stücken und dem Dank an sämtliches Lagerpersonal, darunter einem besonderen Dankeschön einiger älterer Teilnehmer an den Dirigenten Ed Cervenka, da diese sich etwas aus dem WindBand-Betrieb zurückziehen werden. Ein weiteres Mal war das WindBandlager auf allen Ebenen ein voller Erfolg.

    Geschrieben von Carole und Moritz

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  • 25. August 2021

    "Musik machen auf hohem Niveau ist wie Spitzensport"

    Der Rheinfelder Valerian Alfaré gewann einen Jugendmusikwettbewerb

    Valerian Alfaré ist eines der grossen Talente an der Musikschule Unteres Fricktal. Im Final des Schweizer Jugendmusikwettbewerbs 2021 gewann er mit seinem Euphonium einen 1. Preis – und zwar mit Auszeichnung, das heisst mit der maximalen Punktezahl.

    Zeitungsbericht NFZ, Edi Strub

    Am 12. August durfte er am Preisträgerkonzert des renommierten Lucerne Festivals teilnehmen. Das Konzert wurde von SRF 2 Kultur aufgezeichnet und wird im September ausgestrahlt. Fast vierhundert junge Musiker hatten nach harten regionalen Ausscheidungen am Final dieses Wettbewerbs teilgenommen. Am Ende waren es zwei Dutzend, die in Luzern vor das grosse Publikum treten durften.
    Valerian Alfaré ist die Spannung anzumerken, als er in Luzern sein Euphonium an die Lippen setzt und zu den ersten Takten des Pantomime in B-Dur von Philip Sparke ansetzt. «Es ist wichtig, dass man in solchen Momenten trotz der Spannung ruhig bleibt», sagt Alfaré. «Man spielt nicht gut, wenn der Atem flattert und die Finger zittern.» Wegen Corona habe es in letzter Zeit nur wenig Gelegenheiten gegeben, den öffentlichen Vortrag zu üben. Er habe das zu Hause ohne Publikum üben müssen, indem er ein Stück wie im Konzert von Anfang bis Ende durchspiele. Auf den ersten Versuch und ohne Möglichkeit, neu anzuset-zen, wenn etwas misslingt. Aber wenn es dann ernst gilt, sei das dennoch eine andere Sache. Das beginne jeweilen schon mit der Anreise, dem ungewohnten Saal, dem Warten auf den Einsatz. Und wenn die Tür aufgehe und er die Jury sehe oder das Publikum, dann geschehe es leicht, dass das Herz schneller zu schlagen beginne, der Atem unruhiger werde, die Hände zittriger. Doch damit müsse man fertig werden. Musik auf hohem Niveau zu machen, sei wie Spitzensport. Es gelte, in diesem einen Augenblick eine Topleistung zu bieten und sich von kleinen Fehlern und Unsauberkeiten nicht aus dem Konzept bringen zu lassen.

    Mit sechs Jahren angefangen

    Valerian Alfaré schafft das immer besser. Er hat Ambitionen, arbeitet seriös und kann sich konzentrieren. Angefangen hat alles mit dem Trompetenspiel seiner Mutter. Das hat ihm gefallen und so probierte er schon mit sechs Jahren die ersten Trompetenstösse. «Am Anfang war ich nicht sehr zielgerichtet, spielte einfach, wenn ich gerade Lust hatte – oder auch nicht.» Doch der Lehrer an der Musikschule war ihm sympathisch und so hielt er durch. «Ich war talentiert, und das half natürlich.» Aber ab einem gewissen Niveau braucht es mehr. Und da kam noch das mit der Zahnspange dazu. Zumindest anfänglich konnte er mit der Spange keine sauberen Töne mehr spielen auf der Trompete. Und so stellte er auf das Euphonium um, wo das besser geht. «Gleichzeitig spürte ich, dass ich mehr investieren musste, wenn ich zu den besten in meiner Altersklasse aufschliessen wollte. Einige, die ich gehört hatte, spielten einfach besser, übten mehr und hatten dementsprechend mehr Erfolg.» Valerian Alfaré war am Anfang gar nicht sicher, ob er das wirklich wollte. Und auch nachdem er sich entschieden hatte, mehr zu tun und besser zu üben, gab es immer wieder Momente, wo er Zweifel hatte, ob das wirklich sein Weg sei.
    Was ist ein Euphonium eigentlich? – Ein «Tiefblech» wie das Es-Horn, die Posaune oder die Tuba, sagt Alfaré. Höher gestimmt als die äusserlich ähnliche Tuba und mit einem schönen, wärmeren Ton. Nicht umsonst heisst Euphonium «die Gut-Klingende» oder die «Liebliche Stimme». Alfaré vergleicht sie mit dem Cello in der Familie der Streich-instrumente. Leider ist es ein relativ neues und bislang wenig gespieltes Instrument, das in Brass-Bands vorkommt, aber in klassischen Orchestern eigentlich überhaupt nicht. Das ist einer der Gründe, warum Valerian Alfaré die Trompete nicht aufgegeben hat. Er spielt heute beides – «etwa gleich gut» wie er meint. Mit der Trompete sei man breiter aufgestellt. In der Klassik vom Barock bis zur Moderne; im Jazz und im Blasorchester ist es eines der Haupt-instrumente.

    Valerian Alfaré mit Trompete

    Jazz oder Klassik - Alfaré will beides

    Valerian Alfaré möchte sich möglichst wenig festlegen. Er möchte nicht Jazztrompeter werden oder klassischer Euphonist. Er möchte beides machen und beides können. Aber das sei schwierig. Das fange schon an bei der Ausbildung. Die verschiedenen Genres von Musik würden leider nicht als ein Ganzes behandelt. Man müsse sich an den heutigen Lehrstätten für das eine oder andere entscheiden. Und darum sei er auch unsicher, wie es nach dem Gymnasium in zwei Jahren weitergehen soll. Musikstudium mit Blick auf eine Profi-Karriere? – Sicher, da habe er keine Zweifel. Aber was genau soll er studieren und bei wem? – Das sei noch immer ziemlich unklar.
    Es gibt Musiker, die in verschiedenen Genres zu Haus sind oder waren. Sie sind eher selten, aber der Pianist Friedrich Gulda war so einer. Und wohl auch die Akkordeonistin Ksenija Sidorova, die kürzlich in Rheinfelden gastierte. Sie spielt auf einem Video mit ihrem Akkordeon das berühmte d-Moll-Konzert von Bach. Den Orchesterpart spielt eine Big-Band mit unter anderem Saxophonen, die manchmal auch die Führung übernehmen. Dann tönt es sehr jazzig. Das sind Konzepte, die für Musiker wie Valerian Alfaré passen könnten und die bei einem Publikum, das Neues hören will (oder Altes neu) auch ankommen. Ob es Johann Sebastian Bach gefallen hätte? Das weiss man nicht und es spielt für Anhänger solcher Konzepte auch keine Rolle. Hauptsache, es öffnet neue Türen und macht Spass.

    Radio SRF 2 Kultur strahlt am 12. September um 16 Uhr das Preisträgerkonzert des Lucerne Festivals aus.

  • 7. Juni 2021

    Erfolgreiche Schüler der Musikschule

    Der Mai 2021 stand ganz im Zeichen von den Stufentests und dem Schweizerischen Jugendmusikwettbewerb (SJMW). Die vielen erfolgreichen Teilnahmen zeugen einmal mehr von einem hohen Qualitätsstandards an der Musikschule Unteres Fricktal.

    Jeweils im Frühling bereiten sich viele Musikschülerinnen und -schüler auf die Stufenprüfungen – die sog. «Zertifikate» – vor, die von der Musikschule Unteres Fricktal im Mai durchgeführt werden. Von den fünf möglichen Prüfungsstufen gab es auch in diesem Jahr in den beiden tiefsten Stufen am meisten Teilnehmende. Den ganzen Samstag, 8. Mai 2021, füllten Klänge und Melodien aus den verschiedensten Instrumenten nicht nur die Räume der Musikschule, sondern auch einiger anderer Konzertlokale in Rheinfelden. Es war eine Freude zu sehen und hören, wie die Kinder und Jugendlichen ihre über Monate eingeübten Einzel- und Ensemblestücke vortrugen - je nachdem mit etwas mehr Nervosität oder Routine -, um von der Jury neben einer Bewertung vor allem auch ein schriftliches Feedback zu ihrem Spiel zu erhalten.

    Aufgrund des dazumal geltenden generellen Aufführungsverbotes wurden Videoaufnahmen von den besten Vorträgen je Zertifikatsstufe gemacht. Diese wurden am Zertifikatstag von der MU-UF-Crew (Jean-Jacques Futterer, Ton und Tim Vaterlaus und Carole Enderle, Video) aufgenommen und geschnitten. Diese musikalischen Highlights können auf der Website der MU-UF angehört werden.

    Neben den Zertifikaten findet jeweils im Frühjahr auch der grösste Jugendmusikwettbewerb der Schweiz statt. Im Unterschied zum letzten Jahr konnte der Schweizerische Jugendmusikwettbewerb 2021 wieder durchgeführt werden. Für das Finale in Kriens/LU hatten sich an den Regionalwettbewerben im März 366 junge Musikerinnen und Musiker aus der ganzen Schweiz qualifiziert. Sie massen sich ohne Publikum vor einer Fachjury. Valerian Alfaré (16 J.) aus Rheinfelden erreichte mit seinem Euphonium durch einen 1. Preis in der Vorrunde zusätzlich die Qualifikation für den Wettbewerbsfinal, wo er sich mit seinem selbstbewussten, ausgereiften Vortrag wiederum einen hervorragenden 1. Preis mit Auszeichnung erspielte. Das Schlusskonzert wurde von SRF 2 aufgenommen und wird zu einem späteren Zeitpunkt ausgestrahlt. Das Siegerwerk hat Valerian aber bereits mit seinem Lehrer, Edward Cervenka, auf Video aufgenommen und kann bei den Highlightskonzerten der Zertifikate bei der höchsten Stufe (Stufe 5) angehört werden.

    Die Musikschule Unteres Fricktal gratuliert allen Teilnehmenden der Zertifikate für Ihre tollen Vorträge und speziell Valerian für seine äusserst erfolgreiche Wettbewerbsteilnahme und den 1. Preis mit Auszeichnung.

    Wettbewerbserlebnis von Valerian Alfaré

    Mein zweiter Auftritt im diesjährigen SJMW stand kurz bevor. Es trennte mich nur noch eine Türe von der Jury der Finalrunde. Gespannt wartete ich, bis ich hereingerufen wurde. Die letzten Gedanken an meine Stücke schossen mir durch den Kopf. Ich sprang einige male auf und ab, um mich aufzuwecken und atmete tief durch, wie ich es schon zuvor bei der Anreise, dem Warten vor dem Gebäude und dem Einspielen getan hatte. Ich war bereit. Die Türe öffnete sich und ich wurde in den Raum gelassen. Mein Blick fiel von den einzelnen Jurymitgliedern auf die hohen Wände des Raumes und wieder zurück. Nachdem die Experten vorgestellt wurden, kündigte ich meine Werke an. Ich richtete meine Noten auf dem Notenständer und füllte meine Lungen einige Male mit Luft, bevor ich begann die ersten Töne aus meinem Instrument zu zaubern. Jetzt wollte ich zeigen, was ich zuvor geübt hatte und nun beherrschte.

    Unruhig, aber geduldig schritt ich vor der geschlossenen Türe auf und ab. Von drinnen hörte ich, wie der Auftritt vor mir zu Ende ging und der dürftige Applaus ertönte. Nun sollte ich doch an der Reihe sein. Ich fragte mich wie lange es noch dauern mochte, bis ich hereingelassen wurde. Schon zuvor gab es viele Wartezeiten. Mein Tag begann ungewohnt früh um 5 Uhr morgens. Um bei meinem Auftritt fit zu sein, musste ich genügend Zeit im Voraus aufstehen. Nach der Hinfahrt hiess es dann warten auf den Soundcheck im Konzertsaal. Das zog sich ebenfalls in die Länge. Eine Dreiviertelstunde vor meinem Auftritt bekam ich dann glücklicherweise noch etwas Zeit mich in einem Einspielzimmer physisch und mental auf den grossen Moment vorzubereiten. Und Nun stand ich da, voller Vorfreude und Spannung. Endlich öffnete sich die Türe und ich trat hindurch. Obwohl es viel zu sehn gab im Saal, war mein Blick eng und ich konzentrierte mich nur auf meine Performance. Ich richtete mich auf der Bühne ein und versuchte nach aussen möglichst ruhig zu wirken. Die vielen Kameras und Mikrofone, die auf mich gerichtet waren, versuchte ich auszublenden. Ein letzter Blick in die wenigen Leute im Publikum, ein letzter Blick zu meiner Klavierbegleitung, Zwei, drei tiefe Atemzüge. Die meiste Anspannung löste sich auf, ich versetzte mich vollends in die Musik. Jetzt konnte ich diesem Wettbewerb endlich einen krönenden Abschluss geben.

  • 6. Juni 2021

    Eine Kindergärtnerin mit Herz

    Sie hat mit ihrer herzlichen und unkonventionellen Art Generationen von Kindern geprägt: Nach 38 Jahren als Kindergärtnerin im Rheinfelder Augarten hört Eeva Szeszak im Sommer auf. Sie will einen Neuanfang wagen.

    Es ist ein Abschied mit Ankündigung: Schon vor einem Jahr hat Eeva Szeszak ihr Pensum auf 45 Prozent reduziert. Im Sommer hört die 59-Jährige nun ganz auf. Damit geht eine Ära zu Ende. 1983, also vor 38 Jahren, hat sie im Augarten ihre erste «und letzte Stelle» als Kindergärtnerin angetreten. Sie ist dem Augarten und seinen Menschen über all diese Zeit treu geblieben. In diesen fast vier Jahrzehnten hat sie Hunderte von Kindern mit ihrer herzlichen, fantasieanregenden und unkonventionellen Art geprägt. Heute besuchen bereits Kinder von ehemaligen Kindergärtlern «ihren» Kindergarten.

    Die Fantasie anregen

    «Die Kinder sind noch in der magischen Phase, wenn sie zu uns kommen. Für sie lebt alles. Es ist wichtig, dass wir viel singen, tanzen, Theater spielen und sprechen», sagt Eeva Szeszak. Ein besonderes Gewicht legt sie auf die Raumgestaltung. «Das ist das A und O.» Unvergessen sind die Fantasie-Reisen, die sie jedes Jahr im Kindergarten organisiert. Als die imaginäre Reise nach Madagaskar ging, war der ganze Kindergarten mit tropischen Pflanzen dekoriert. Der Raum hatte sich in einen veritablen Dschungel mit Vogelgezwitscher verwandelt, der für die Kinder erlebbar wurde. Die aktuelle Reise geht in die andere Richtung, nach Island. Zuhause näht sie derzeit gerade die Mützen für die Trolle, die alle ein Gemüse dar-stellen werden.

    Eeva Szeszak, die finnische und ungarische Wurzeln hat, fühlt sich wohl im Augarten mit seiner multikulturellen Bewohnerschaft. «Der Ausländeranteil im Kindergarten liegt derzeit bei 100 Prozent», schmunzelt sie. Die Sprache ist der Theaterenthusiastin wichtig. Zum täglichen Ritual gehört ein Türspruch, den die Kinder beim Eintreten aufsagen. Sie selber spricht bei Bedarf ein lupenreines Bühnendeutsch, mit dem sie so manche Situation auflockert.

    Der Anfang war nicht einfach

    Eeva Szeszak erinnert sich noch lebhaft an die Anfangszeit als Kindergärtnerin im Augarten; die damals 22-Jährige kam direkt vom Seminar. «Zu Beginn fand ich die Arbeit sehr anstrengend, ich fühlte mich auch etwas hilflos und allein gelassen.» Doch schon bald gewann sie an Sicherheit, die Kinder liebten sie sowieso von Anfang an. «Bei den Erwachsenen gab es aber Diskussionen darüber, wie sich eine Kindergärtnerin anzuziehen hat. Ich fiel mit meinen rosaroten Militärhosen und der indischen Fransen-Bluse ziemlich auf», erzählt sie mit einem Lachen. Doch diese Diskussionen flachten im Laufe der Jahre ab, denn die Behörden wussten, was für eine engagierte Vollblut-Kindergärtnerin Eeva Szeszak ist.

    Wenn sie zurückblickt, stellt sie einige Veränderungen fest: «Die Kinder wissen heute mehr, wenn sie in den Kindergarten kommen. Doch die Fingerfertigkeiten haben abgenommen.» Nicht verändert habe sich, dass die Kinder sehr loyal und begeisterungsfähig seien.

    «Ein freieres Herz»

    Jetzt hört Eeva Szeszak, Mutter von zwei erwachsenen Kindern, Ende Juni auf, ein paar Jahre vor der ordentlichen Pensionierung. «Es liegt nicht an den Kindern. Die Arbeit mit ihnen und auch den Eltern macht mir immer noch grosse Freude.» Die Bürokratie habe in den vergangenen Jahren zugenommen, damit hat sie mehr Mühe. Deshalb hat sie sich dazu entschieden, nochmals ein neues Kapital aufzuschlagen. Sie will zwar bei Bedarf weiterhin als Vertretung an Kindergärten arbeiten, ihre Zukunft sieht sie aber mehr in der therapeutischen Theaterarbeit. Daneben gibt Szeszak, die Mitgründerin der Rheinfelder Theaterwerkstatt ist, weiterhin verschiedene Theaterkurse für die Musikschule Unteres Fricktal. Auch wenn sie etwas Wehmut verspürt, dem Augarten Adieu zu sagen, freut sie sich auf den neuen Abschnitt: «Ich habe vielleicht künftig weniger Geld, aber ein freieres Herz.»

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